Margas Musikalische Matinée I vom 16. Juli 2017

Die Fotos zeigen im Uhrzeigersinn zunächst das (um weiterem Vandalismus vorzubeugen) mit Gasbetonsteinen geschlossene Eingangsportal mit der faszinierenden Fassadenkunst der Theatermalerin Gesine Wolf-Bergk, die den schönen Schein eines offenen Zugangs erweckt; dann die denkmalgeschützte Turbinenhalle von innen, die wegen Baufälligkeit nicht betreten werden durfte (meine frühere Nachbarin Solveig Thiele schaut neugierig hinein); anschließend die Matinée-Veranstaltung im noch zugänglichen Vorraum der Turbinenhalle und zum Schluss die Turbinenhalle von außen.

Ich versprach an diesem Tag öffentlich, künftig jedes Jahr im Sommer am gleichen Ort eine Matinée zu geben, bis die Halle von innen wieder betretbar ist. Laut Brandenburgischem Denkmalschutzgesetz sollte ihr öffentlicher Zugang seitens der Verfügungsberechtigten von Rechts wegen gewährleistet sein. Der Jugendstilbau in rotem Backstein ist wie sein Gegenüber, die Waschkaue, eigentlich kulturell zu wertvoll, um ihn sehenden Auges verfallen zu lassen.

Die kleine Glocke auf dem Flügel (Fotos 3 und 4) stammt von den Senftenberger Glockenbevollmächtigten Joachim König und Friederike Linke. Sie erinnerte an die große Glocke, die zwar für die Galerieetage des Potsdamer Fortunaportals gegossen, vom Brandenburger Landtag aber abgelehnt wurde. Eine Zeit lang war sie im Senftenberger Theater zu sehen, ist aber im Moment an einem mobilen Standort - daher taufte ich sie nach der berühmten Arie in Verdis Oper 'Rigoletto'  die "Campana mobile". Mein Potsdamer Glockenprojekt sollte jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Idee dazu nirgendwoanders als in Brieske/Senftenberg entstanden ist - dort, wo die beiden Jugendstilbauten stehen. (In der Waschkaue hängen zwei Glocken, die den Ausschlag und den Anstoß gaben.) Entscheidender Förderer der Gesamtidee: der technische Direktor der neuen Bühne Axel Tonn, ohne den ich die Glocken nie entdeckt hätte.

Fotos: Steffen Rasche